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Fundamentalismus und der 'Kampf der Kulturen'
Broschiertes Buch
Die Religionen sind weltweit auf dem Vormarsch. Sie werden - auch im Westen - zunehmend zu einem politischen und moralischen Machtfaktor. Der religiöse Fundamentalismus, ob er nun christlich ist oder islamisch, spielt dabei eine herausragende Rolle. Martin Riesebrodt entwirft hier eine Religionstheorie, die den Zusammenhang von Religion und Moderne erklärt, und geht den kulturellen, sozialen und ökonomischen Entstehungsbedingungen und Auswirkungen des Fundamentalismus nach. Besonderes Augenmerk gilt dem patriarchalischen Grundzug fundamentalistischer Bewegungen und der Frage, warum sich trotzdem gerade Frauen in diesen Bewegungen engagieren. Aus diesen Untersuchungen ergibt sich ein überzeugendes Gegenszenario zu Huntingtons "Kampf der Kulturen".
Dieses Buch wird sicherlich nicht soviel Aufmerksamkeit auf sich lenken, geschweige denn Furore machen, wie Samuel Huntingtons Kampf der Kulturen. Schade! Denn Martin Riesebrodts Kritik an Huntington entlarvt dessen Buch als das, was es ist: dürftig! Sorgfältig argumentierend entblößt er die darin entwickelte Kulturkampf-These als Mythos und zentrale Thesen als selbstwidersprüchlich und wissenschaftlich haltlos. Damit wischt er die Brisanz des Phänomens erstarkender Fundamentalismen selbst keineswegs beiseite. Vor allem übersieht er im Gegensatz zu Huntington nicht die Gefahren des "westlichen", vor allem in den USA erstarkenden protestantisch-christlichen Fundamentalismus.
Auf welche Bedürfnisse eben dieser westliche Fundamentalismus antwortet, dem Huntington in die Hände spielt, zeigt sehr schön ein Zitat des mittlerweile 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, George W. Bush, aus der Chicago Tribune vom 30. Januar 2000, das Riesebrodt in einer Fußnote aufführt: "Als ich aufwuchs, war die Welt gefährlich und wir wussten genau, wer die anderen waren. Es war: wir gegen die, und es war klar, wer "die" waren. Heute sind wir nicht so sicher, wer "die" sind; aber wir wissen, es gibt sie."
An der Person George W. Bush, der aus einer beispiellos umstrittenen Wahl am Ende als Sieger hervorgegangen ist, obwohl er insgesamt weniger Wähler-Stimmen für sich verbuchen konnte als sein Gegenkandidat, wird noch etwas anderes deutlich, dass nämlich die Trennungslinien nicht unbedingt zwischen, sondern durchaus auch innerhalb der Kulturen verlaufen können. Um diese Trennungslinien aufzubrechen, muss man Struktur und Funktion des Fundamentalismus verstehen. Und dazu hat der Chicagoer Religionssoziologe Riesebrodt mit seinem Buch im Gegensatz zu Huntington einen wertvollen Beitrag geleistet. --Andreas Vierecke